Montag, 9. Dezember 2013

So meine lieben Freunde, jetzt kommt der wahrscheinlich schon lang ersehnte Bericht über meine Reise nach Patagonien:
Erst mal muss ich sagen das ich es leider nicht beschreiben kann wie es dort aussieht. Denn das ist unmöglich es ist einfach zu wunderschön. Unbeschreibliche Landschaften, klare Seen und wir hatten immer einen blauen Himmel.Aber schaut selbst.
Los ging es ab Cordoba. Von Asuncion nach Cordoba ist es schon ein 20 Stundentrip und die erste Etappe nach Puerto Madryn dauerte dann nochmal 30 Stunden. Doch als wir dort ankamen erwartete uns schon der tiefblaue Atlantik und ein kleines aber nettes Hotel. Wir machten eine kleine Stadtrundfahrt doch das Highlight kam am nächsten Tag: Whale Watching. Wir fuhren raus aufs Land und verbrachten einen Tag am Strand. Als wir dann endlich auf dem Boot waren, hatten wir glatte See und die Wale ließen nicht lang auf sich warten. Schnell besuchte uns eine Mutter mit ihrem Kalb. Die beiden Meeresriesen waren nur ca. 20 Meter von uns entfernt. Eine unglaubliche Erfahrung. Das ganze Boot war still, keiner sagte ein Wort und das nicht nur weil uns vorher gesagt wurde das wir leise sein sollten. Alle waren ergriffen von dem was sich da vor uns im Wasser abspielte. Denn die Walfamilie spielte und tollte herum. Leider haben wir keine Schwanzflosse gesehen, denn sie sind nicht abgetaucht sondern bei uns geblieben und schließlich waren wir diejenigen die sich verabschiedet haben. Ich hoffe auf den Bildern kann man halbwegs etwas erkennen.
Auf dem Weg nach Calafate haben wir noch einen Stopp eingelegt um uns die nächsten Tiere anzusehen. Pinguine. Diese kleinen Kerlchen sind schon ziemlich putzig! Wie sie so laufen. Haben auch eine Menge über Pinguine erfahren das wir noch nicht wussten. Zum Beispiel das nur die stärksten nah am Wasser nisten dürfen. Die anderen müssen mitunter 8 Stunden laufen.
In Calafate dann wurde es zum ersten Mal richtig kalt. 10 Grad und eiskalter Wind. Aber ganz passend, denn da haben wir auch den Moreno Gletscher besucht. Calafate liegt am Largo Argentino, dem größten See Argentiniens. Ein Schmelzwassersee und deswegen von einem kalten Hellblau weil er so kalkhaltig ist. Als wir ihn das zum Ersten Mal sahen waren wir auf einer Anhöhe. Der Himmel war verhangen und grau, die Berge im Hintergrund schwarz und der Boden mit dunklem Sand bedeckt. Dazwischen der See von dem ein unheimliches Leuchten ausging. Es war unglaublich und ziemlich unwirklich. Genauso wie der Gletscher am nächsten Tag. Strahlend blaue Tonnen von uralten Eis um uns herum, während wir für 1 1/2 Stunden der Wirklichkeit entflohen. Der ganze Trip war überraschend anstrengend und auf dem Gletscher selbst war es kein bisschen mehr kalt. Nur die Hände froren wenn man seine Handschuhe vergessen hatte. Zum Aufwärmen gab es dann am Ende des Mini  Treckings gab es dann ein kleines Glas mit schottischem Whiskey. Auf Gletschereis natürlich.
Um nach Ushuaia zu gelangen mussten wir durch Chile hindurch und einen Kanal überqueren. Für diejenigen unter euch, die mich nicht so  gut kennen: Ich bin Seekrank. Und wir hatten Sturm an dem Tag, also habe ich keine so guten Erinnerungen an diese Erste Überfahrt. Dafür an die zweite um so mehr. Doch dazu später. In Ushuaia angekommen hatten wir es dann geschafft. Fin del mundo, tierra de fuego. Das Ende der Welt, Feuerland. Wir hatten in wenigen Tagen halb Südamerika durchquert. Luftlinie wie von Nordrhein- Westfalen nach Ägypten (Danke Opa), doch natürlich waren wir nicht grade nach unten gefahren. Ich war 5.000 Kilometer von meinem Zuhause in ASU entfernt und konnte es nicht fassen. Es war einfach wie ein Traum. Die Aussicht aus unserem Hotelfenster war atemberaubend und die Vorstellung in der südlichsten Stadt der Welt zu sein war.. ich kann es nicht beschreiben. Das muss man erlebt haben. Es war so beeindruckend. Für drei Tage blieben wir in Ushuaia und fuhren dann zurück. Wieder durch Chile. Doch dieses Mal war es nicht windig und ich konnte die Fahrt genießen. Noch schöner wurde es dann als Delfine neben uns auftauschten. Diese schnellen Tier sprangen neben uns auf und ab und dabei stellten wir fest das es besondere Delfine waren. Der Kopf und der Schwanz waren schwarz, doch der Körper selbst Albinoweiß. Später wurde uns gesagt das diese Art nur in genau diesem Kanal lebt, den wir überquert hatten.
Auf der Fahrt nach Esquel, sahen wir Schnee nachts im Bus. Die Begeisterung von denen die ihn gesehen hatten war groß und nachts um Eins wurde es noch einmal richtig laut weil sich alle so sehr freuten. Es waren gute 30 cm. In Esquel selbst hielten wir nur an um einen kleinen Stopp für die Busfahrer zu machen. Wir blieben eine Nacht und fuhren weiter.
Dann kam die Stadt auf die wir uns alle schon die ganze Zeit gefreut hatten: Bariloche. Bariloche ist die Partyhochburg in Argentinien. Alle Abschlussklassen fahren dorthin um zu feiern. Als wir ankamen waren wir schon alle gut gelaunt, es war warm und das Hotel war der Hammer. Ein richtiger Luxus und direkt am See. Direkt am ersten Abend gingen wir alle zusammen in einen kleinen Pub den wir nur für uns hatten und feierten bis um 3 Uhr nachts. Am nächsten Tag besuchten wir erst einen weiteren Nationalpark und danach gingen wir zu einem Abenteuerhof. Dort konnten wir reiten und  spielten viele Outdoor-Spiele. weil es der letzte Abend war machten wir dann dort auch eine Lagerfeuer und saßen noch zusammen um über unsere Erlebnisse zu sprechen. Ich war nicht die einzige die weinte. Dann auf der Rückfahrt zum Hotel die große Überraschung. Wir hatten eine Stunde um uns fertig zu machen, dann ging es nochmal in den Club. Auch diesmal tanzten wir viel und hatten eine Menge Spaß. Am nächsten Morgen hieß es Auf Wiedersehen Barlichoe, auf ging es zurück nach Cordoba.

Entschuldigt dieser Test ist ein wenig lang geworden. Doch diese Reise war so vielseitig und ich habe so viel erlebt das wollte ich mit euch teilen. Ich bin so froh das ich  diese Erfahrung machen durfte. Danke Mama und Papa dafür. Diese Natur zu sehen, so unversehrt und ursprünglich hat mich schwer beeindruckt und während ich das hier geschrieben habe musste ich weinen weil diese ganzen schönen Erinnerungen wieder aufkamen. Die anderen Austauschschüler zu treffen war so wundervoll und wir hatten so verdammt viel Spaß (Entschuldigung).  Dies war auf jeden Fall einer der Höhepunkte meines Austauschjahres auch wenn ich erst seit 3 Monaten hier bin. Danke!!

Besos Lilly

P.S. Fotos kommen jetzt gleich, hab aber Hunger muss erst was essen :)

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